Die neue Orgel in der ev. Christus-Kirche Kerpen-Sindorf

In der Ausschreibung der Arbeiten stand ursprünglich geschrieben: Orgelrenovierung, Reinigung mit Nachintonation, Intonationskorrektur und Erweiterung.

Nach meinem ersten Besuch in Sindorf kam ich dann zu folgendem Fazit: Fasst man alle zur Beseitigung der Schwachstellen sowie der gewünschten Erweiterung erforderlichen Arbeiten zusammen, komme ich zu der Überzeugung, dass es ergebnisorientierter und wirtschaftlicher wäre, die Orgel zu einem Großteil technisch zu erneuern.

Auf dieser Basis habe ich dann folgende Grundüberlegungen entwickelt:

  • Neue Zwillingslade für das I. und II. Manual mit eingebautem Schwimmerbalg.
  • Verbreiterung des Gehäuses um ca. 70 - 80cm auf der linken Seite.
  • Gehäusetiefe um ca. 50cm erweitern.
  • Spieltisch vor dem Gehäuse (alternativ auch mit ca. 2m Abstand zum Gehäuse).
  • Neues Orgelgebläse samt Magazinbalg.
  • Neue Spieltrakturen für alle Werke inkl. Koppelaufbau.

Die wesentlichen Vorteile, die für dieses Konzept sprachen:

  • Anstelle aufwendiger Instandsetzungen inkl. der benötigten Ergänzungen erhält man eine einheitliche Gesamtanlage für die Windladen.
  • Optimierte Aufstellung der vorhandenen und der neuen Register (z. B. neuer Prinzipal 8' im Prospekt).
  • Neue Trakturverbindungen zwischen Spieltisch und Windladen über Winkelbalken und Wellenbretter.
  • Unabhängige Winddruckregulierung durch eingebauten Schwimmerbalg in der Manualwindlade.

Auf dieser Grundlage wurde somit die jetzige Orgel konzipiert und gebaut.

Aus rein technischer Sicht betrachtet, handelt es sich bei diesem Instrument um eine Windlade für zwei Manuale. Das heißt, dass alle Register bis auf Prinzipal 8' und die Mixtur entweder im I. oder II. Manual gespielt werden können. Über die Stellung der Registerzüge am Spieltisch lassen sich die Zuordnungen vorbestimmen. Hierdurch ergeben sich, ohne dass die Anzahl der Register erhöht werden musste, die verschiedensten Kombinationsmöglichkeiten.

Bezüglich der Spieltrakturen, also der mechanischen Verbindung von den Tasten zu den einzelnen Ventilen, besteht jedoch kein Unterschied zu einer "normalen" zweimanualigen Orgel.

Die Disposition

Pedal C – f'

  • 1. Subbass 16'
  • 2. Flötenbass 8'

I. – II. Manual C – g''' Wechselschleifen

3. Prinzipal 8' nur I. Manual
4. Rohrflöte 8'  
5. Salicional 8'  
6. Gedeckt 8'  
7. Oktave 4'  
8. Flöte 4'  
9. Oktave 2'  
10. Spillflöte 2'  
11. Quinte 2 2/3'  
12. Terz 1 3/5'  
13. Mixtur 3-4 f. nur I. Manual
14. Oboe 8'  
15. Tremulant wirkt auf beide Manuale

Koppeln:

II – I; I – Ped.; II – Ped.; Sub. II – I

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